Es war einmal ein Maharadscha, der einen wunderschönen Garten besaß, den er sehr liebte. Jeden Tag ging er hinein und erfreute sich an ihm. Aber eines Tages musste er voller Entsetzen feststellen, dass alle Pflanzen kümmerten und welkten. Er ging zum Feigenbaum und fragte:" was fehlt dir?" -  "Ach, ich kann niemals so herrlich duften wie die Rose, deshalb will ich nicht mehr leben." Der Maharadscha ging zur Rose und fragte, was ihr fehlte. "Ach, ich bin nur eine Rose und kann dir niemals Schatten spenden, wenn du zur Mittagszeit herkommst. Deshalb will ich nicht mehr leben." Und die Lilie wollte nicht mehr leben, weil sie keine leckeren Früchte trug. Da sah der Maharadscha ein winziges blaues Blümchen, das fröhlich blühte. Er kniete nieder und fragte: "Warum blühst du so unverdrossen, wo doch alle anderen Pflanzen hier nicht mehr leben wollen?"  da antwortete das Blümchen: "Als du mich hierher gepflanzt hast, da wolltest du ein kleines blaues Blümchen; keinen Schattenbaum, keine duftende Rose und keinen Beerenbusch - sonst hättest du ja diese gepflanzt. Und so tue ich, was du dir von mir wünschst, und blühe, so schön ich kann." Diese Antwort brachte der Maharadscha zu allen Pflanzen im Garten, und sie gewannen ihre Lebensfreude zurück.